Der Abbau des Velpker Rhät-Sandsteins erfolgte seit 1640 in zahlreichen Steinbrüchen. Die Steine wurden zunächst verwendet für die Wiederherstellung der im 30-jährigen Krieg zerstörten Kirchen, Klöster und Befestigungsanlagen. Später und bis in die Gegenwart dienten sie vor allem als Baumaterial für repräsentative Bauten (z. B. Kohlmarktbrunnen und TU-Gebäude in Braunschweig). Bis auf einen Standort ist der Abbau von Rhät-Sandsteinen bei Velpke nach dem 2. Weltkrieg aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zum Erliegen gekommen. Auch der letzte verbliebene Steinbruch steht kurz vor der Schließung. Die tiefer gelegenen aufgegebenen Steinbrüche sind mittlerweile „abgesoffen“; d. h. sie haben sich im Laufe der Jahrzehnte mit Wasser gefüllt, weil der Grundwasserspiegel nicht mehr künstlich abgesenkt wurde.
Diese vor allem westlich und nordwestlich von Velpke gelegenen und meist unter Wasser stehenden aufgelassenen Steinbrüche bieten auch heute noch informative Einblicke in den Ablagerungsraum des Oberen Keupers. In ihnen entwickelten und entwickeln sich Gewässerbiotope „aus zweiter Hand“ mit ganz besonderen Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren. Wegen ihrer Schönheit und Eigenart mit dem idyllisch anmutenden Wechsel von Land und Wasser, Hügeln und Tälchen, Wald und Röhricht wird diese ehemalige Steinbruchlandschaft als „Velpker Schweiz“ bezeichnet.
Sie ist seit dem Jahre 1969 als Landschaftschutzgebiet ausgewiesen mit dem Ziel, den Menschen von nah und fern eine ruhige Erholung in der freien Natur zu ermöglichen.
Der Pfad beginnt am Parkplatz beim Sportplatz Velpke und ist etwa 2 km lang. Das Betreten des geologischen Aufschlusses erfordert rutschfestes Schuhwerk. Fahrräder und Kinderwagen können dorthin nicht mitgenommen werden.
Anfahrt: Von Wolfsburg aus in Richtung Osten auf der B 188, nach Abfahrt Danndorf rechts auf die B 244 Richtung Velpke. Der Sportplatz befindet sich rechter Hand nach dem Ortseingang.
1. Krebsloch
2. Aufschluss des Räth – Sandsteins
3. Alter Steinbruch
4. Gletscherschrammen
5. Kleinstmoor
6. Krebsloch – Nordwestufer
7. Schwefelhaltiges Gewässer
8. Tierwelt am Gewässerufer
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