im UNESCO Global Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen
Seit 2007 ruft ein vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) bestimmtes Gremium, bestehend aus Vertretern des BDG, der DGGV (Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung) sowie aus den Bereichen Denkmalschutz, Architektur, Geotourismus, Rohstoff- und Natursteinwirtschaft das „Gestein des Jahres“ aus. Mit dieser bundesweiten Aktion sollen Gesteine sowohl in ihrer naturräumlichen Funktion als auch in ihrer Anwendung der interessierten Öffentlichkeit nahe gebracht werden. Andesit ist ein vulkanisches Gestein mit mittlerem SiO2-Gehalt, d.h. ein sogenannter intermediärer Vulkanit. Sein plutonisches Gegenstück ist der Diorit. Die Erstbeschreibung des Gesteins verdanken wir dem Geologen Leopold von Buch (1774 – 1853), der im Dezember 1848 die Deutsche Geologische Gesellschaft gründete und deren erster Vorsitzender wurde. Bei seinen Untersuchungen an süditalienischen Vulkanen, die er im Rahmen einer Reise u. a. mit dem französischen Geologen Elie de Beaumont (1798 – 1874) besuchte, identifizierte von Buch das Mineral Albit in Gesteinen, bei denen er eine Ähnlichkeit mit den Trachyten vermutete. Aus seinen diesbezüglichen Untersuchungen schloss er auf eine neue Gesteinsart. Unter Berücksichtigung von Gesteinsproben anderer Forscher, u.a. von Alexander von Humboldt aus Südamerika, vermutete von Buch in seinem 1835 vor der Königlichen Akademie in Berlin vorgetragenen Bericht eine vergleichbare Zusammensetzung. Wegen der von ihm daraufhin angenommenen großen Verbreitung in den Anden prägte er den Begriff Andesit. Von Humboldt lehnte jedoch von Buchs Einschätzung und den Namensvorschlag ab. Erst 1861 wurde der Name anerkannt, obwohl er bereits vorher in die Literatur einging.
Da es wegen der Corona-Pandemie noch nicht offiziell zelebriert werden konnte, ist der Andesit Gestein des Jahres 2020 und 2021!